Leseempfehlungen

Eine Liste wichtiger und empfehlenswerte Texte und Studien. Die Auswahl wird laufend aktualisiert und befindet sich momentan noch im Aufbau.

Stand: 09.6.2023

Übersicht:


Wissenschaftliche Studien

Rima-Maria Rahal et al. (2023): Quality research needs good working conditions, Nature Human Behavior 7, pp. 164-167 „High-quality research requires appropriate employment and working conditions for researchers. However, many academic systems rely on short-term employment contracts, biased selection procedures and misaligned incentives, which hinder research quality and progress. We discuss ways to redesign academic systems, emphasizing the role of permanent employment.“

Michael Park et al (2023): Papers and patents are becoming less disruptive over time, Nature 613, pp138–144
Diese Studie hat auf Basis von aggregierten Daten festgestellt, dass wissenschaftliche Zeitschriftenartikel sowie Patente im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten weniger oft mit dem bereits etablierten Stand des Wissens auf jene Art und Weise brechen, die wichtig für den Erkenntnisgewinn in Wissenschaft und Forschung ist. Um diese Art der disruptiven und revolutionären Wissenschaft und Forschung zu unterstützen, sind Universitäten und Wissenschaftspolitik gefordert Qualität anstatt Quantität zu priorisieren und Wissenschaftler*innen mehr Zeit für intensive Recherche und Forschung bei geringerem Publikationsdruck zu geben.

Edwards, Marc A. and Siddhartha Roy (2017) Academic Research in the 21st Century: Maintaining Scientific Integrity in a Climate of Perverse Incentives and Hypercompetition. Environmental Engineering Science 34/1. pp. 51-61.
„Incentives for academic scientists have become increasingly perverse […]. Furthermore, decreased discretionary funding at the federal and state level is creating a hypercompetitive environment between government agencies […] the combination of perverse incentives and decreased funding increases pressures that can lead to unethical behavior. If a critical mass of scientists become untrustworthy, a tipping point is possible in which the scientific enterprise itself becomes inherently corrupt and public trust is lost, risking a new dark age with devastating consequences to humanity.“

Jódar, Lucas and Elena De la Poza (2020): How and Why the Metric Management Model Is Unsustainable: The Case of Spanish Universities from 2005 to 2020. Sustainability 12/15: 6064.
„The metric management model (MMM) is a method based on quantitative indicators called metrics and is used to evaluate individuals and organizations. […] Our results reveal how applying the MMM [… to universities …] deteriorates research quality, students’ levels of education and working people’s well-being at university.

Gerald Schweiger (2023): Can’t We Do Better? A cost-benefit analysis of proposal writing in a competitive funding environment, PLOS ONE 18(4), e0282320 „…At the current success rate [[of proposals in energy research in Austria]], about 300 person-days are spent preparing proposals for a single proposal to be funded…“

Shannon Hall (2023): A mental-health crisis is gripping science — toxic research culture is to blame, Nature 617, pp. 666-668.
Eine Reihe von Studien haben in den vergangenen Jahren die hohe psychische Belastung von insbesondere Nachwuchswissenschaftler*innen nachgewiesen, die sich unter anderem durch überdurchschnittlich häufigen Angststörungen und Depressionen äußern. Dieser Beitrag fasst die Studienergebnisse zusammen und empfiehlt dringende Maßnahmen, um diesem gefährlichem Trend entgegen zu wirken.

Chris Woolston (2020): PostDocs under pressure: Can I even do this anymore?, Nature 587, pp. 689-692. „Long hours and a lack of job security, combined with workplace bullying and discrimination, are forcing many to consider leaving science, finds Nature’s inaugural survey of postdoctoral researchers.“

Deutscher Bundestag (September 2022): Sachstand “ Zu befristeten Arbeitsverhältnissen in der Wissenschaft und Innovation. Innovation durch Fluktuation.. “ … In der vorliegenden Arbeit wird auf Studien eingegangen, die sich der Frage um die Rechtfertigung von Befristungspraktiken im internationalen Vergleich nähern.“

Reinhard Kreckel (2016): Zur Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses an Universitäten: Deutschland im Vergleich mit Frankreich, England, den USA und Österreich, Beiträge zur Hochschulforschung 38. Jahrgang, 1-2/2016, pp 12–40. „In einem Vergleich der deutschen Universitäten mit den Forschungsuniversitäten in Frankreich, England und den USA wird gezeigt, dass Deutschland sich hinsichtlich der Lage des Hochschullehrernachwuchses heute auf einem ausgesprochenen Sonderweg befindet, der historische Ursachen hat….“

Mathias Kuhnt, Tilman Reitz, Patrick Wöhrle (2022): Arbeiten unter dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz: Eine Evaluation von Befristungsrecht und -realität an deutschen Universitäten.
„Die Debatte zur Lage befristet beschäftigten wissenschaftlichen Personals, besonders im sogenannten Nachwuchs, geht […] so weit über die amtlich beauftragten Evaluationen [des Wissenschaftszeitvertrgsgesetzes] hinaus, dass es nötig scheint, das Gesetz unabhängig von den Fragestellungen des zuständigen Ministeriums zu evaluieren. Diese Arbeit legen wir hier vor. In unserer Studie werden Kernargumente zum WissZeitVG und zur in ihm kodifizierten Praxis mit einer detaillierten Befragung der Betroffenen genauer nachvollzogen und überprüfbar gemacht.“ [Die in der Arbeit angeführte amtliche Evaluation mit sehr engem Fokus ist inzwischen erschienen]

Tilman Reitz (2023): Überwachung, Bestrafung und das Problem der Professur. Die Gründe befristeter Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft, Vortragsmitschnitt, Wien 2023, “ … Feudale Lehrstühle, höfische Projekthierarchien … “ aber es gibt „Alternativen zum Befristungsmodell“!

Jürgen Janger et al (2022): Precarious Careers in Research. Analysis and Policy Options. „This report maps employment contracts and career models with a view to gain knowledge about where and which groups of researchers suffer most from precarious careers. It suggests policies to reduce the precariousness of researcher careers and indicators to monitor progress….“

Franziska Lessky et al (2022): Die Situation von (Nachwuchs-) Wissenschafter:innen an österreichischen Hochschulen. Ergebnisse einer Sonderauswertung von APIKS Austria, Studie im Auftrag der Arbeiterkammer, Schriftenreihe Weiterbildung und lebensbegleitendes Lernen, Krems (Edition Donau-Universität).
Krems).
„…Die Ergebnisse haben gezeigt, dass vor allem Wissenschafter:innen am Beginn ihrer Karriere mit multiplen Herausforderungen konfrontiert sind. Diese betreffen unter anderem befristete Anstellungsverhältnisse, hohen Erwartungsdruck seitens der Hochschulen sowie fehlende langfristige Karriereperspektiven…“

Ulrike Felt und Maximilian Fochler (2010): Riskante Verwicklungen des Epistemischen, Strukturellen und Biographischen: Governance-Strukturen und deren mikropolitische Implikationen für das akademische Leben, In Steuerung von Wissenschaft? Die Governance des österreichischen Innovationssystems. Innovationsmuster in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte, Band 7, edited by Peter Biegelbauer, pp. 297-327. Innsbruck: Studien-Verlag. „…Dynamiken dessen, was wir als tacit governance bezeichnen, verändern das akademische Leben selbst wesentlich stärker […], als man gemeinhin steuerungs-theoretisch annehmen würde…„Regieren nach Zahlen“ als wissenschaftspolitischer Gestus … Unsere Beobachtungen auf der Mikroebene deuten stark darauf hin, dass das Erfüllen rein quantitativ vorgegebener Ziele wenig zu jener Kreativität beiträgt, auf die eine längerfristig gedachte Innovationspraxis und eine sie zu fördern suchende Politik aufbaut…Eine Entkoppelung von Wissenschaft und Gesellschaft ist ebenso ein zentrales Problem im Umfeld des Diskurses um Mobilität und Flexibilisierung.“

Politische Rahmentexte

Österreich

EU & OECD:

Ausgewählte Statements

wird ergänzt

Are university rankings true, fair, or helpful? by Elizabeth Gadd, 23 May 2023