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NUWiss Newsletter März

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Lieber Unterbau,

in unserer Klausur Anfang des Monats haben wir festgestellt, dass wir bisher schon einiges bewegen konnten! Bis zu unserem Ziel von besseren Arbeitsbedingungen und demokratischeren Universitätsstrukturen ist es zwar noch ein weiter Weg, wie die Beiträge in diesem Newsletter jedoch zeigen, geht zumindest manches langsam und schrittweise in die richtige Richtung.

Davon zeugen auch aktuelle Entwicklungen im Parlament, auf die ihr einen Ausblick lesen könnt. In die richtige Richtung geht es auch in Brandenburg. Wir haben die dortige Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) sowie die Mitglieder des Wissenschaftsausschusses zum Gespräch in Wien getroffen.

Außerdem gibt es wieder einige tolle Veranstaltungen, auf die wir euch gerne hinweisen wollen.

Wissenschaftsausschuss am 14. März: Es wird spannend!

Wie wir in unserem letzten Newsletter bereits berichtet haben (und hier nachgelesen werden kann), führte NUWiss vergangenen Sommer Gespräche mit allen Parlamentsfraktionen. Bei den Vertreter:innen der SPÖ sind wir auf besonders großes Interesse für unsere Anliegen gestoßen. Die SPÖ ist es auch, die in der Zwischenzeit auf mehreren Ebenen die Initiative ergriffen hat. Bereits im Herbst hat sie im Wissenschaftsausschuss einen Entschließungsantrag auf Korrektur des §109 UG eingebracht, der sich auf die Problembereiche Elternkarenz und Projekt-Studienassistent:innen bezieht. Nun folgte ein Antrag zu den Universitäten-Rankings, die aufgrund der Untauglichkeit und Manipulierbarkeit der Messverfahren keinesfalls als Steuerungs- und Kontrollinstrument der Universitätspolitik genutzt werden sollten. Genau dies ist aber zurzeit der Fall. Der dritte Antrag greift einen Vorschlag der EU-Kommission vom Sommer 2023 auf und fordert die Einführung einer Befristungshöchstquote. Am 14. März findet einer der letzten Sitzungstermine des Ausschusses statt – wir sind gespannt!

Darüber hinaus wurde eine parlamentarische Anfrage eingebracht, die bei vielen Punkten den Finger in die Wunde legt.

Wie schnell Änderungen möglich wären, wenn der politische Wille besteht, zeigt die UG-Novelle, die derzeit in Begutachtung ist und die vor allem dazu dienen soll, das Lehramtsstudium zu verkürzen. Im Hinblick auf die sich laufend verschärfende, prekäre Arbeitssituation an Österreichs Universitäten sind die Änderungsvorschläge allerdings eher zaghaft. Positiv anzumerken ist jedoch, dass eine verpflichtende „Darstellung“ von „Personalstrategie und Personalentwicklung“ auf allen Karrierestufen, insbesondere des „Nachwuchses“, im Entwicklungsplan vorgeschlagen wird. Wir hoffen, dieser Passus bleibt im Gesetz! Für nähere Infos siehe unsere Stellungnahme im parlamentarischen Begutachtungsverfahren.

Einen ausführlicheren Bericht über die aktuellen Entwicklungen findet ihr auf der unserer Homepage.

 

Treffen mit brandenburgischer Wissenschaftsministerin und Ausschussmitgliedern

Am 6. März 2024 trafen sich Vertreter:innen von NUWiss mit den Mitgliedern des Wissenschaftsausschusses des Brandenburger Landtags sowie der Brandenburgischen Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD). Die Politiker:innen befanden sich auf einer Informationsreise in Wien, um sich mit verschiedenen Stakeholdern auszutauschen. Ihr Interesse rührt daher, dass der Landtag gerade dabei ist, ein im Vergleich sehr progressives Wissenschaftsgesetz zu beschließen, das – wie auch die aktuelle EU-Politik – auf Entprekarisierung und verbesserte Arbeitsbedingungen für Forschende und Lehrende an Universitäten abzielt. Gemeinsam mit einem breiten Maßnahmenpaket ist die Gesetzesnovelle das Ergebnis eines zweijährigen, intensiven Dialogprozesses, in den auch Vertreter:innen des Bündnisses “Frist ist Frust” (NGAWiss), Gewerkschafter:innen und Personalräte (= Betriebsräte) eingebunden waren. Großer Diskussionspunkt war auch hier die Einführung verbindlicher Obergrenzen für den Anteil befristeter Beschäftigungsverhältnisse pro Institution (Befristungshöchstquote). Auch für diesen zunächst höchst strittigen Punkt konnten parteiübergreifende, die Interessen aller berücksichtigende, praktikable Lösungen gefunden werden. 

Wir nehmen viele Ideen und Anregungen aus dem Gespräch und auch aus dem lesenswerten Abschlussbericht des Dialogprozesses „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ mit (siehe Lektüreempfehlung unten)! Einen solchen breiten Dialog auf Augenhöhe wünschen wir uns auch in Österreich!

Gruppenfoto mit Vertreter:innen von NUWiss. der Brandenburgischen Wissenschaftsministerin Manja Schüle und den Mitgliedern des brandenburgischen Wissenschaftsausschusses.

Vertreter:innen von NUWiss mit der Brandenburgischen Wissenschaftsministerin Manja Schüle (im bunten Kleid) und den Mitgliedern des brandenburgischen Wissenschaftsausschusses.

Einen ausführlichen Bericht des Treffens gibt es auf unserer Homepage.

 

Studie “Zur Beschäftigungssituation des Mittelbaus an der Universität Wien”

Die Studie zur Situation des universitären Mittelbaus an der Uni Wien – an dessen Umfrage sich so viele von uns beteiligt haben – befindet sich im letzten Korrekturdurchgang und wird in Kürze veröffentlicht. Vielen Dank an Julia Partheymüller für die fundierte Arbeit! Mehr Informationen dazu und Details zur Studie findet ihr in Kürze auf unserer Homepage.

NUWiss-Klausur 2024

Am 1./2. März 2024 trafen sich Aktivist:innen von NUWiss und lokalen Unterbau-Initiativen zu einer Klausur in Wien, um die Jahresplanung, Ziele und neue Aktionen zu besprechen. Ein gemeinsamer Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre hat uns nochmals gezeigt, was wir schon erreicht haben – aber auch, was noch zu tun ist. Wir starten jedenfalls hochmotiviert ins Sommersemester! Eindrücke von der Klausur findet ihr hier.

Termine

14.3.2024, 17:15 Uhr, JKU Linz: Podiumsdiskussion „Mehr als Geld: Was braucht gute Wissenschaft?“ mit Brigitte Aulenbacher (JKU), Theresa Hager (NUWiss), Ursula Rami (JKU, Senatsvorsitzende), Angelika Schmidt (WU Wien & GÖD). Moderation: Carina Altreiter (WU Wien & AKÖ). Nähere Infos findet ihr hier.

8.4.2024, 18:30 Uhr, FAKtory: "AK-Wahl 2024: Deine Stimme für gutes Arbeiten an Universitäten", Diskussionsveranstaltung organisiert von NUWiss und den IG Lektor:innen. Nähere Infos findet ihr in Kürze hier.

17.4.2024, 16–18.30 Uhr, Uni Graz: “The Settled Down PostDoc: Does Mobility Improve Your Research?” Nähere Infos findet ihr hier.

 

Gesichter und Geschichten

J. erfüllt alle wissenschaftlichen Qualifikationen. Er wirbt aufgrund seiner erfolgreichen Publikationstätigkeit für sich und andere Kolleg:innen Forschungsmittel ein. Danach wird er von der Personalabteilung darauf aufmerksam gemacht, dass sein Projekt aufgrund der Kettenvertragsregel nicht verlängert werden darf. Nach Rücksprache mit der Leiterin der Personalabteilung wird es J. gestattet, seinen Vertrag letztmalig zu verlängern. Dazu muss er im Vorhinein seine Kündigung unterzeichnen, danach wird sein Vertrag um ein halbes Jahr verlängert, sodass das Projekt abgeschlossen werden kann. J. verlässt die Universität.

Du willst deine Geschichte erzählen? Schreib uns, und wir veröffentlichen sie in anonymisierter Form. Hier findest du noch weitere Prekärgeschichten.

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